» sozialcamp – wie digitalisiert darf Soziale Arbeit sein?

Am 25. und 26. Oktober 2018 ging es für Sara zum Barcamp Soziale Arbeit, kurz #sozialcamp. Bereits zum dritten Mal fand das von der Caritas initiiert Event im Katholisch-Sozialen-Institut (KSI) in Siegburg statt. Gleich zu Beginn unseres Barcamp-Berichts gilt unser Dank den Veranstaltern und Organisatoren von CaritasKSIKatholischer Hochschule NRW und natürlich bonn.digital, die gewohnt professionell und sympathisch durch die Veranstaltung führten.

Sara Hoyer PR Expertin und Prokuristin
Ansprechpartner:

Sara Hoyer

+49 (228) 299 753-0
hoyer@rr-pr.com

Thematischer Dreh- und Angelpunkt: Digitalisierung

Ein Thema brannte den Teilnehmer/innen ganz besonders unter den Nägeln – die Digitalisierung. Welche Chancen bietet sie und bis wohin darf sie, zum Beispiel in der Arbeit mit Klienten und unter Datenschutzgesichtspunkten, gehen? Kein Wunder, dass sich die überwiegende Zahl der Sessions dann auch, zumindest auf den zweiten Blick, mit dem Thema Digitalisierung befasste.

Für uns als Agentur gibt es kaum noch Arbeitsabläufe, die nicht vollständig oder zumindest teilweise digitalisiert sind. Selbst die Frage, ob PR-Texte in fünf Jahren vielleicht schon mittels künstlicher Intelligenz von einem Computer „geschrieben“ werden, wird in der Agenturbranche seit Längerem ausgiebig diskutiert.

Vortrag beim Sozialcamp

Interessanter Input: Das #sozialcamp

Nichtsdestotrotz: Dergestalt vorgeprägt, war es für uns sehr interessant zu beobachten, wie das Thema Digitalisierung im Bereich der Sozialen Arbeit gedacht und umgesetzt wird.

Digitale Transformation und Klientenzentrierung

Eine Session des ersten Sozialcamp-Tages brachte die Kontroversen rund um die zunehmende Digitalisierung der Sozialen Arbeit auf den Punkt: „7 große gesellschaftliche und digitale Trends“, moderiert von Angela von Caritas Tandem 4.0. Die sieben Trends, deren Vor- und Nachteile in der Folge ausgiebig diskutiert werden sollten, lauteten:

  • Vernetzung
  • Teilen statt Besitzen
  • Veränderung der Arbeitswelt
  • Personenzentrierung
  • Daten und Automatisierung
  • Beschleunigung
  • Veränderung der Kommunikationswelt

Spannend war für uns, dass sich viele der Teilnehmer/innen vor allem dann zurückhaltend oder kritisch äußerten, wenn die Digitalisierungstrends ihre eigenen Klienten mit einbezogen. So hieß es zum Beispiel, dass digitale Trends wie „Beschleunigung“ oder die „Veränderung der Kommunikationswelt“ für Menschen aus sozialen Randgruppen oft nicht wirklich nutzbar wären. „Neue“ Kommunikationsinstrumente wie Skype oder Facetime, WhatsApp, Threema, Facebook Messenger und Co. bieten die Möglichkeit, enger und schneller mit Klienten in Kontakt treten zu können, eine intensivere Beratung sicherzustellen und letztlich eine breitere Vertrauensbasis zu schaffen. Wir vermuten, dass hierüber unter den Teilnehmer/innen weitestgehend Konsens besteht. Dennoch wurden für unseren Geschmack etwaige Probleme (DSGVO, Privacy, Technik) – im Verhältnis zu möglichen Lösungsansätzen – zu ausgiebig thematisiert.

DSGVO: Auch auf dem Barcamp ein Thema

Da wir hier nicht vom vertrieblichen Einsatz sprechen, gibt es für Sozialorganisationen selbstverständlich die Möglichkeit, individuelle Datenschutzregelungen mit ihren Klienten zu vereinbaren, so diese dafür offen sind. Theoretisch ist zum Beispiel bei WhatsApp eine „beidseitige Einwilligung“ bereits dann gegeben, wenn der Erstkontakt vom Klienten ausgeht (Weitere Infos).

#sozialcamp: Neue Kommunikationswege erschließen

Wenn ein Klient sich zu 80 % per WhatsApp mit seiner Umwelt austauscht und der Rest auf Telefonie entfällt, macht es unter Servicegesichtspunkten wenig Sinn, Termine etc. ausschließlich per E-Mail abzustimmen. Wenn es um Klientenzentrierung geht, sollte die optimale Ansprache im Mittelpunkt stehen – auch wenn das Veränderungen im Arbeitsmitteleinsatz zur Folge hat. Veränderungen übrigens, die auch wirtschaftliche Vorteile für Sozialorganisationen mit sich bringen dürften. Schneller und unkomplizierter zu kommunizieren, sollte nicht nur Klienten zufriedener machen, es spart auch Zeit und Geld.

Dass die Digitalisierung der Sozialen Arbeit durch Remote-Arbeit im Home-Office oder von unterwegs eine bisher ungeahnte Flexibilität und einen deutlichen Zeitgewinn bietet, wurde in der Session von Caritas Tandem 4.0 ebenfalls thematisiert. Wichtig seien auch hier klare Vorgaben und der strukturierte Einsatz der neuen Kommunikationsinstrumente. Vielen Dank für die spannende Session!

Sara Hoyer

Kommunikationsberaterin und Prokuristin bei rheinland relations

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